Torsten Toeller setzt auf weiteres Wachstum und will in den nächsten Jahren „signifikant“ in Expansion, IT-Infrastruktur, Supply Chain und Logistik investieren.
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Fressnapf | Langfassung

„Der Gegenwind wird abflachen“

Fressnapf-Gründer Torsten Toeller spricht über die aktuelle Wirtschaftslage, den Fachhandel und die Pläne von Fressnapf | Maxi Zoo.
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Der stationäre Zoofachhandel hat 2024 im Vergleich zum Vorjahr gegenüber dem LEH laut IVH/ZZF an Marktanteilen verloren. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Dass sich der Markt grundsätzlich verändert, ist aus meiner Sicht logisch und vorhersehbar gewesen. Nach dem Corona-Hoch, in dem viele Menschen sich ein Haustier angeschafft haben, normalisiert sich der Markt nun wieder auf ein Vor-Corona-Niveau.  

Verantwortlich für diese Entwicklung sehe ich im Kern folgende Faktoren:

  • Die Anzahl der Neutierbesitzer, also Kunden, die besonders fachhandel-affin sind, sinkt.
  • Der Wettbewerb ist intensiver. Neue D2C-Player treten in den Markt. Der Onlinehandel hat aufgerüstet. Jeder will ein Stück vom Kuchen.
  • Die Kunden sind kostensensitiver. Die gesunkene Kaufkraft oder Kauflust führt dazu, dass viele preissensible Kunden zum Discounter abwandern.
  • Der gestiegene Wunsch nach Convenience bringt viele Kunden dazu, im LEH einzukaufen.

Was ist unsere Reaktion darauf? Unser Ziel ist, Qualität, Preis, Fachberatung und Convenience bestmöglich zu verbinden. Konkret heißt das: Das beste Futter zu günstigen Preisen anzubieten. Preis darf niemals ein Grund sein, nicht bei Fressnapf einzukaufen. Das war immer unsere DNA, aktuell schärfen wir unsere Preiswahrnehmung nach.

Wir werden in den nächsten Jahren in unserer Branche ein geringeres Wachstum haben, bei gleichzeitig mehr Wettbewerb.
Torsten Töller, Fressnapf-Gründer

Gibt es Anzeichen dafür, dass 2025 besser wird, oder steckt der stationäre Zoofachhandel in einer Identitätskrise?

Nur weil der Corona-Rückenwind fehlt, steckt der stationäre Zoofachhandel ja noch nicht direkt in einer Identitätskrise! Sie kennen das Sprichwort: „When the going gets tough, the tough get going“. Echtes Unternehmertum zeigt sich doch erst, wenn‘s schwierig wird. Die langfristigen Trends wie Humanisierung, Premiumisierung oder gesundheitsfördernde Produkte fürs Haustier sind aus meiner Sicht ungebrochen. Meine These ist: Der Gegenwind wird abflachen, der Markt wird sich auf ein Vor-Corona-Niveau normalisieren und stabilisieren. Die Inflation hat sich normalisiert und wird sich weiter normalisieren. Wir werden in den nächsten Jahren in unserer Branche ein geringeres Wachstum haben, bei gleichzeitig mehr Wettbewerb. Wer also wachsen und Marktanteile gewinnen will wie wir, muss besser sein als andere, um Kundinnen und Kunden von sich zu überzeugen und Umsatz zu erhöhen. Der rein stationäre Handel steckt aus meiner Sicht in der Krise. Wer nicht auf allen Kanälen…

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