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Vom Lebensmittel zum Familienmitglied

Das Verhältnis zwischen Mensch und Heimtier ist einem immer schnelleren Wandel unterworfen. Was heute noch gefragt ist, kann morgen schon überholt sein. 
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Ein Fressnapf- oder ein Das-Futterhaus-Markt vor zwei Millionen Jahren? Ein Unding! Unsere damaligen Vorfahren im Steinzeitalter dürften Tieren weder Liebe noch besondere Zuneigung entgegengebracht haben. Wahrscheinlich nicht einmal Respekt Tiere dienten ausschließlich dazu, den Hunger der Menschen zu stillen. Lebensmittelmärkte, in denen man rund um die Uhr Essbares einkaufen gehen kann, gab es damals noch nicht. Ebenso wenig wie Zoofachgeschäfte.  

Doch die Zeiten haben sich seitdem radikal geändert. Und mit zunehmendem Wohlstand gehörten zu einem Durchschnittshaushalt in Deutschland nicht nur ein Auto, ein gefüllter Kühlschrank und andere nützliche Elektrogeräte, die dem Menschen das Leben so angenehm wie möglich gestalten, sondern mehr und mehr auch Heimtiere. Die Beziehung ist keineswegs einseitig. Auch Hund, Katze & Co. profitieren von der immer engeren Mensch-Tier-Bindung. Die meisten von ihnen können wählen zwischen Faulenzen und Fressen. Mäuse jagen oder das Haus bewachen, wie das ehemals von Heimtieren erwartet wurde? Diese Zeiten sind längst vorbei!

In der modernen Gesellschaft wollen die meisten Heimtierbesitzer, dass Hunde und Katzen mit ihnen einen ähnlichen Lebensstil teilen.“
Ralf Majer-Abele

Vermenschlichung geht weiter

Der Wunsch des Menschen, ein enges Band zu einigen ausgewählten vierbeinigen, geflügelten und geschuppten Lebewesen zu knüpfen, war eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung und das stetige Wachstum der Heimtierbranche. Doch der Weg zu einem Wirtschaftszweig, der allein in Deutschland jährlich mehrere Milliarden Euro erwirtschaftet, war trotzdem noch weit. Es bedurfte erst einer allmählichen Vermenschlichung von Heimtieren, um die Heimtierbranche in die Erfolgsspur zu bringen. Die Corona-Pandemie hat diesen schon existierenden Trend massiv beschleunigt. In der modernen Gesellschaft sind Heimtiere ein fester Bestandteil der Familie. Die meisten Heimtierbesitzer wollen, dass Hunde und Katzen mit ihnen einen ähnlichen Lebensstil teilen. Die wenigsten Veganer dürften ihre Hunde barfen. Ebenso werden Herrchen und Frauen, die großen Wert auf Chic und Design legen, wohl kaum ihren Heimtieren Billig-Zubehör von der Resterampe zumuten.  

Die Vermenschlichung der Heimtiere ist nicht nur auf Produkte beschränkt, sondern umfasst auch immer mehr Dienstleistungen: Es gibt bereits Social-Media-Konten für Hunde und ihre Besitzer; wenn den Vierbeiner Schmerzen am Bewegungsapparat plagen, geht’s zum Physiotherapeuten; und wenn ein…

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