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„Das ist eine ganz neue Erfahrung“

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Die Zahl der Welpen geht in Deutschland drastisch zurück. Industrie und Handel bekommen das zu spüren. „Der Absatz von Welpenfutter ist bei uns im vorigen Jahr völlig eingebrochen“, vertraute der Manager eines großen Tiernahrungsherstellers kürzlich der pet-Redaktion an. Auch im Handel beklagt man einen Rückgang in dieser so wichtigen Warengruppe.  

Aus dem Bericht von IVH und ZZF über den Heimtiermarkt 2023 kann man diesen Trend nicht ablesen. Zwar ist die dort angegebene Hundepopulation von 10,6 Mio. in 2022 um 100.000 Tiere gesunken. Vergleicht man aber die Zahl der gesamten Hundepopulation von 2023 mit der von 2019, also vor der Corona-Pandemie, beträgt der Anstieg jedoch immer noch 400.000 Tiere. Also alles gar nicht so schlimm?

Die Welpenstatistik des VDH spricht eine andere Sprache. Die Zahl der Welpen ist 2023 – neuere Zahlen gibt es noch nicht – auf eine Rekord-Untergrenze von unter 60.300 Tieren gesunken. Ein Jahr davor lag sie noch bei über 69.300. Und in den Corona-Jahren 2020 und 2021, als die Nachfrage nach jungen Hunden besonders hoch war, bezifferte der VDH die Zahl der Welpen sogar auf 77.641 bzw. 85.602. „So eine Flaute habe ich seit 60 Jahren nicht erlebt“, meinte schon 2023 ein Hundezüchter im Gespräch mit dem Online-Portal Deine Tierwelt. „Das ist eine ganz neue Erfahrung.“

Wenig spricht dafür, dass sich die Lage seitdem zum Guten gewendet hat. Im Gegenteil: Es ist zu befürchten, dass die Zahl der Hunde auch weiterhin tendenziell zurückgehen wird. Spricht man mit Händlern und Vertretern der Industrie über die Umsatzsituation, bekommt man zumeist zu hören, dass die Warengruppe Hund stagniert oder gar rückläufig ist. Katze würde viel besser laufen.

Sollte die Beobachtung zutreffend sein, dass der Markt für Welpenfutter derzeit tatsächlich einen Einbruch erlebt, hätte das für die Zukunft unserer Branche unangenehme Folgen.
Ralf Majer-Abele, Chefredakteur pet

Sollte die Beobachtung zutreffend sein, dass der Markt für Welpenfutter derzeit tatsächlich einen Einbruch erlebt, hätte das für die Zukunft unserer Branche unangenehme Folgen. Wenn ein junger Hund in einem Haushalt einzieht, wird nicht nur Futter benötigt, sondern auch eine Hundeleine, ein Halsband, ein Hundebett, Spielzeug und vieles mehr an Zubehör-, Pflege und Gesundheitsprodukten. Das sind Einnahmen, die dem Handel fehlen, wenn diese Käufe ausbleiben. Und damit nicht genug: Wenn es derzeit so wenige Welpen wie schon lange nicht mehr gibt, werden sich die Auswirkungen über eine ganze…

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