Der Eichelhäher wurde Anfang Januar so selten gesichtet wie noch nie bei der Stunde der Wintervögel.
Der Eichelhäher wurde Anfang Januar so selten gesichtet wie noch nie bei der Stunde der Wintervögel.
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Wildvögel

Viele Vögel bleiben im Wald

Weniger Wildvögel am Futterhaus – so meldet der NABU für diesen Winter und nennt auch gleich mögliche Gründe dafür.
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NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogel- und Naturschutz, riefen für das erste Januar-Wochenende Vogelfreunde zur 13. Stunde der Wintervögel auf. Wie vorab von den Ornithologen bereits vermutet, fielen die Sichtungen magerer aus als in den Jahren davor. So wurden mit im Durchschnitt 33,4 Vögel pro Garten weniger gemeldet als 2022. Damals waren es 35,5 Vögel. „Der bisher eher milde Winter hat dafür gesorgt, dass typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa, wie der Bergfink, vermutlich in ihren Brutgebieten geblieben sind und sich den energiezehrenden Zug gespart haben“, erläutert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Auch Waldvogelarten wie Buchfink, Buntspecht, Eichelhäher und Kernbeißer seien weniger häufig gezählt worden. 

Mastjahre immer häufiger

Hierfür nennt der Ornithologe als möglichen Grund das Mastjahr 2022. Da Eiche, Buche, Fichte und andere Bäume besonders viele Früchte gebildet haben, bleiben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen. Miller: „Für sie ist der Tisch in diesem Winter im Wald überreich gedeckt.“

Für sie ist der Tisch in diesem Winter im Wald überreich gedeckt.
Leif Miller, Bundesgeschäftsführer NABU

In den letzten Jahren sind Mastjahre nach Angaben des Naturschutzverbandes ungewöhnlich häufig aufgetreten. Das scheint eine Folge des Klimawandels zu sein. Warme, trockene Sommer begünstigen einen hohen Blütenansatz. Auch die Spätfröste, die durch den Klimawandel vermehrt auftreten, fördern ein Mastjahr im Folgejahr. Aber sind Mastjahre schlimm? Mittel- bis langfristig vielleicht schon, meint Miller. „Das häufige Massenfruchten kann die Bäume auszehren und so auf lange Sicht auch zum Problem für unsere Vogelbestände werden.“

An der Rangliste hat sich bei der 13. Stunde der Wintervögel trotz deutlich weniger Vögel (und wegen des nassen Wetters am ersten Januar-Wochenende auch weniger Zählender) nichts Wesentliches verändert. Auf den ersten drei Plätzen lagen Haussperling, Kohlmeise und Blaumeise. Es folgten Amsel, Feldsperling, Elster und Buchfink. Die nächste Vogelzählung findet vom 12. bis 14. Mai mit der Stunde der Gartenvögel statt.

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